Wenn man an legendäre Schauspieler denkt, fällt der Name Robert De Niro fast zwangsläufig. Mit einer Karriere, die sich über mehr als fünf Jahrzehnte erstreckt, hat De Niro sich als einer der bedeutendsten Charakterdarsteller der Filmgeschichte etabliert. Von intensiven Dramen bis hin zu subtilen Komödien – Robert De Niro hat das Kino maßgeblich geprägt und eine Generation von Schauspielern beeinflusst. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf seine Karriere, seine größten Rollen und seine unvergesslichen Leistungen.
Taxi Driver: Der Durchbruch zum Kultstatus
Einer der Meilensteine in der Karriere von Robert De Niro war zweifelsohne der Film Taxi Driver aus dem Jahr 1976. Unter der Regie von Martin Scorsese schlüpfte De Niro in die Rolle des verstörten Vietnamveteranen Travis Bickle, der sich langsam in den Wahnsinn verliert. Der Film wurde nicht nur ein Meilenstein des New-Hollywood-Kinos, sondern brachte auch den legendären Satz „You talkin’ to me?“ hervor, der bis heute in der Popkultur zitiert wird.
Die Rolle des Travis Bickle zeigte eindrucksvoll, wie tief De Niro in eine Figur eintauchen konnte. Für die Rolle ließ er sich tatsächlich zum Taxifahrer ausbilden, um die Realität der Figur besser zu begreifen. Taxi Driver war nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern brachte ihm auch eine Oscar-Nominierung ein und festigte seinen Ruf als intensiver, furchtloser Darsteller.
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Al Pacino und Robert De Niro: Eine filmische Freundschaft
Immer wieder wird Robert De Niro mit einem anderen Giganten des amerikanischen Kinos verglichen: Al Pacino. Beide Schauspieler gelten als Meister ihres Fachs und haben mehrere Male gemeinsam vor der Kamera gestanden. Ihre erste Zusammenarbeit erfolgte im legendären Film „Heat“ von Michael Mann, in dem sie allerdings nur eine gemeinsame Szene teilten – ein intensiver Dialog in einem Diner, der Filmgeschichte schrieb.
Später standen De Niro und Al Pacino erneut gemeinsam für Filme wie „Righteous Kill“ und „The Irishman“ vor der Kamera. Besonders in „The Irishman“, unter der Regie von Martin Scorsese, zeigten beide Schauspieler noch einmal ihre ganze Klasse. Ihre Chemie auf der Leinwand ist unverkennbar, was wohl auch daran liegt, dass sie eine lange persönliche und professionelle Beziehung pflegen. Gemeinsam haben sie die amerikanische Filmszene geprägt wie kaum ein anderes Duo.

Der Pate: Eine Verbindung zu einem Meisterwerk
Obwohl Robert De Niro nicht in „Der Pate“ von 1972 zu sehen war, spielte er eine zentrale Rolle in dessen Fortsetzung, Der Pate II. In diesem Film von Francis Ford Coppola verkörperte er die jüngere Version von Vito Corleone, die im ersten Teil von Marlon Brando gespielt wurde. De Niro meisterte die Herausforderung mit Bravour und gewann für seine Leistung den Oscar als Bester Nebendarsteller.
Besonders beeindruckend war, wie er sich für die Rolle vorbereitete: Er lernte italienisch und sprach große Teile des Films in sizilianischem Dialekt – eine Entscheidung, die seine Hingabe und sein Engagement für Authentizität unterstrich. Der Pate II gilt bis heute als eines der besten Sequels aller Zeiten, und Robert De Niros Performance wird oft als einer der Hauptgründe dafür genannt.
Method Acting: Die Kunst des vollständigen Eintauchens
Ein zentraler Aspekt von Robert De Niros Schauspielkunst ist sein Einsatz von Method Acting. Diese Technik, entwickelt von Lee Strasberg und dem Actors Studio, verlangt vom Schauspieler, sich vollständig mit der Figur zu identifizieren – emotional, physisch und psychologisch. De Niro ist bekannt dafür, diese Methode bis zur Perfektion zu beherrschen.
Für „Raging Bull“, in dem er den Boxer Jake LaMotta spielte, nahm er nicht nur boxtraining auf professionellem Niveau, sondern nahm auch über 25 Kilogramm zu, um den alternden LaMotta glaubwürdig darzustellen. Diese Hingabe ging oft über das übliche Maß hinaus, aber sie zahlte sich aus: Seine Darstellungen sind so glaubwürdig und intensiv, dass sie das Publikum emotional tief berühren.
Method Acting hat Robert De Niro nicht nur zur Ikone gemacht, sondern auch das Verständnis von Schauspielkunst verändert. Viele jüngere Schauspieler sehen ihn bis heute als Vorbild für diese kompromisslose Art der Rollenarbeit.
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Hollywood Legende: Ein Leben für den Film
Dass Robert De Niro eine wahre Hollywood Legende ist, steht außer Frage. Neben seinen ikonischen Rollen ist auch seine Vielseitigkeit bemerkenswert: Ob in Thrillern wie „Cape Fear“, Komödien wie „Meet the Parents“ oder Dramen wie „The Deer Hunter“ – er meistert jede Rolle mit einer Tiefe, die ihresgleichen sucht.
Darüber hinaus engagiert sich De Niro auch hinter der Kamera. Mit seiner Produktionsfirma Tribeca Productions unterstützt er junge Talente und innovative Filmprojekte. Außerdem gründete er das Tribeca Film Festival, das heute zu den wichtigsten Filmfestivals der USA zählt.
Auch politisch zeigt er Haltung und nutzt seine Prominenz, um sich für gesellschaftliche Themen einzusetzen. Seine Leidenschaft für den Film, gepaart mit seinem Engagement abseits der Kamera, macht ihn zu einer Persönlichkeit, die weit über Hollywood hinaus wirkt.
Fazit: Robert De Niro bleibt unvergessen
Der Einfluss von Robert De Niro auf die Filmwelt ist immens. Er hat nicht nur einige der denkwürdigsten Figuren der Kinogeschichte erschaffen, sondern auch durch seine Hingabe zur Schauspielkunst Maßstäbe gesetzt. Filme wie Taxi Driver, Der Pate II oder seine Zusammenarbeit mit Al Pacino zeigen, wie facettenreich und engagiert dieser Künstler ist.
Sein Einsatz für das Method Acting, seine Rolle als Hollywood Legende und sein Engagement für junge Talente machen ihn zu einer Persönlichkeit, die weit mehr ist als nur ein Schauspieler – Robert De Niro ist ein kulturelles Phänomen. Seine Werke werden nicht nur studiert, sondern auch verehrt – und das völlig zu Recht.