Ringelröteln sind eine Infektionskrankheit, die durch das Parvovirus B19 verursacht wird. Besonders in der Schwangerschaft kann eine Infektion problematisch sein, vor allem im 3. Trimester. Schwangere Frauen sollten sich über mögliche Risiken und Schutzmaßnahmen informieren, um Komplikationen zu vermeiden. Während eine Infektion im frühen Schwangerschaftsverlauf schwerwiegendere Folgen haben kann, ist auch eine Ansteckung in den späteren Wochen nicht zu unterschätzen.
Was sind Ringelröteln und wie erfolgt die Ansteckung?
Ringelröteln sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die hauptsächlich im Kindesalter auftritt. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, also durch Niesen, Husten oder direkten Kontakt mit infizierten Personen. Besonders in Kindergärten und Schulen breiten sich die Erreger schnell aus. Erwachsene, die in Berufen mit viel Kontakt zu Kindern arbeiten, haben daher ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken.
Viele Erwachsene haben bereits in ihrer Kindheit eine Infektion durchgemacht und dadurch eine lebenslange Immunität erworben. Bei Schwangeren, die keine Immunität haben, kann eine Erstinfektion jedoch problematisch sein, da das Virus die Plazentaschranke überwinden und das ungeborene Kind infizieren kann.
Mehr anzeigen
Symptome von Ringelröteln bei Schwangeren
Die Symptome von Ringelröteln können unspezifisch sein und ähneln oft einer milden Erkältung oder einer Grippe. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Leichtes Fieber
- Kopfschmerzen
- Gelenkschmerzen, insbesondere in den Händen, Knien und Fußgelenken
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Hautausschlag (oft im Gesicht beginnend und sich auf Arme und Beine ausbreitend)
Einige infizierte Personen zeigen jedoch keine Symptome, was die Diagnose erschweren kann. Besonders problematisch ist, dass eine Ansteckung oft schon vor dem Auftreten des typischen Hautausschlags erfolgt. Dies macht es schwierig, Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen einzudämmen.

Ringelröteln im 3. Trimester: Welche Risiken bestehen?
Das dritte Trimester der Schwangerschaft ist eine kritische Phase für das ungeborene Kind. Während eine Infektion in den ersten beiden Trimestern zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Fehlgeburt oder einer fetalen Anämie führen kann, ist das Risiko im letzten Trimester geringer. Dennoch gibt es einige potenzielle Gefahren:
- Eine Infektion kann die Durchblutung des Fetus beeinträchtigen.
- In seltenen Fällen kann eine fetale Hydropsie auftreten, eine lebensbedrohliche Wasseransammlung im Körper des Babys.
- Es besteht ein leicht erhöhtes Risiko einer frühzeitigen Geburt.
- In sehr seltenen Fällen kann es zu einer intrauterinen Fruchttod kommen.
Die genaue Wahrscheinlichkeit für Komplikationen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Schwangerschaftsalter, die individuelle Immunreaktion der Mutter und der Gesundheitszustand des Babys.
Diagnose und Behandlung von Ringelröteln in der Schwangerschaft
Wenn eine Schwangere den Verdacht hat, sich mit Ringelröteln angesteckt zu haben, sollte sie sofort einen Arzt aufsuchen. Eine Blutuntersuchung kann klären, ob eine akute Infektion vorliegt oder bereits eine Immunität besteht.
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch den Nachweis von Antikörpern im Blut:
- IgM-Antikörper: Weisen auf eine frische Infektion hin.
- IgG-Antikörper: Zeigen an, dass bereits eine Immunität besteht.
Eine gezielte antivirale Therapie gibt es nicht, jedoch kann eine enge ärztliche Überwachung helfen, mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Falls Anzeichen für eine fetale Anämie bestehen, kann eine intrauterine Bluttransfusion erwogen werden.
Mehr lesen
Prävention: Wie kann man sich vor Ringelröteln schützen?
Da es keine Impfung gegen Ringelröteln gibt, ist Vorbeugung besonders wichtig. Schwangere sollten folgende Maßnahmen beachten:
- Regelmäßiges Händewaschen mit Seife, besonders nach Kontakt mit Kindern.
- Meidung von engem Kontakt mit infizierten Personen.
- Vermeidung von Aufenthalten in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen, wenn dort ein Ausbruch bekannt ist.
- Bei Unsicherheit über den eigenen Immunstatus kann eine Blutuntersuchung Aufschluss geben.
Frauen mit Kinderwunsch wird empfohlen, bereits vor einer Schwangerschaft ihren Antikörperstatus testen zu lassen. Sollte keine Immunität bestehen, ist besondere Vorsicht geboten.
Fazit: Wachsamkeit und Vorsorge sind entscheidend
Ringelröteln in der Schwangerschaft, insbesondere im 3. Trimester, sind nicht zwangsläufig gefährlich, erfordern aber eine aufmerksame ärztliche Betreuung. Frauen, die schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, sollten ihren Immunstatus prüfen lassen und sich entsprechend schützen. So können sie das Risiko für sich und ihr Baby minimieren.
Mit der richtigen Vorsorge und einem schnellen Handeln im Verdachtsfall kann das Risiko einer schweren Komplikation erheblich reduziert werden. Wichtig ist, sich gut zu informieren und auf die eigene Gesundheit zu achten.